Mittwoch, 07.09.2005
7 Uhr Frühstück, wir beeilen uns, hier wegzukommen. Es war billig und ordentlich, aber die Stimmung der Gastgeberin schreckt Gäste
ab.
Sehr zügig, nachdem wir der Altstadt noch einmal einen Besuch abgestattet haben, kommen wir nach Süden vorwärts. Auf den Feldern
sammeln sich die Wildgänse, es wird Herbst. Trotz der Tageshitze ist das nicht mehr zu übersehen. Der leichte Dunst, die umgepflügten Felder, das Laub, welches bereits fleckig wird…
Die Auenlandschaft ist sehr schön, welch ein Unterschied zu den öden langweiligen Flächen in der Nordseeregion. In Rogätz wieder
Fähre, rechtselbisch geht es weiter bis Hohenwarthe, dort erreichen wir halb zwölf nach 60 Kilometern das Wasserstraßenkreuz, wo der Mittellandkanal auf einer mächtigen Brücke die Elbe überquert.
Sehenswert...
Magdeburg nach 75 Kilometern streifen wir nur, wir wollen auch gar nicht weiter in die Stadt hinein. Aber die Beschilderung ist
etwas chaotisch, so dass wir uns gleich etlichen anderen Radlern etwas verfahren. Aber das ist schnell überstanden, nun rollen wir schon auf dem Deich weiter in Richtung Dessau. Der Weg führt nun
etwas abseits vom Fluss auf stillen Straßen, es rollt gut, Plötzky, hier machen wir eine große lange Rast an einem Waldsee, Spanni geht sogar baden, und kommen anschließend nur schwer wieder in
die Gänge. Weiter in Flussnähe, drüben Barby, dort muss die Saalemündung sein, ausgedehnte Wälder, Walternienburg, Steckby, Fähre nach Aken.
Und als wir den Fluss, welcher in Größe und Breite nichts mehr von den Wassermassen erahnen lässt, die er im Norden hat, passiert
haben, ist das Lokal am Deich gar zu verlockend, die Kellnerinnen zu hübsch und jung, so dass wir dort noch einmal einkehren, ehe wir die letzten Kilometer nach Dessau unter die Räder nehmen. Und
die Elbeschleifen im Abendsonnenschein runden die letzten Tage noch einmal ruhig ab. Die Jugendherberge ist gut zu finden, liegt sehr ruhig, ein Zimmer haben wir auch gleich, so dass wir nach dem
Duschen ganz entspannt zum Griechen Abendbrot essen gehen.
Der letzte Abend an der Elbe.
149,84 km, 7:21:33 Std; 20,70 km/h
Donnerstag, 08.09.2005
8 Uhr Frühstück, wir lassen uns Zeit und dann entschließt sich Spanni urplötzlich, mit mir die Mulde hinauf zu fahren.
Schön… Dann muss ich nicht allein fahren. Dessau haben wir rasch hinter uns gelassen, aus Zeitgründen fahren wir ausschließlich Straße, erreichen via, Raguhn und Muldenstein nach 35 Kilometern
10.30 Uhr Bitterfeld, Goitzschesee, dann Löbnitz, Tiefensee, Rast bei Bad Düben (58 km), Hohenprießnitz, Eilenburg, Püchau.
Und hier in Püchau, nach 80 Kilometern trennen wir uns. Wir sind ca. 650 Kilometer zusammen gefahren in diesen 5 Tagen. Und nun
fährt er bis Chemnitz weiter, ich fahre gemächlich nach Hause und freue mich, als ich die Skyline von Leipzig sehe.
Ein wenig merkwürdig ist mir in diesem Augenblick schon. Mit einem Schlag ist alles zu Ende. Mit einem Male heißt es nicht mehr
fahren, fahren, fahren bis zum Abend.
96,28 km, 4:23:53 Std.; Schnitt: 21,91 km/h