Namche Basar - Khumjung - Namche Basar


Donnerstag, 16.11.1995

Heute ist eigentlich Ruhetag, It. Programm wäre der erst in Thengboche), aber wir haben beschlossen, nach Khumjung hinauf zu gehen, um uns besser zu akklimatisieren.
Nach dem späten Frühstück brechen wir auf: besuchen noch kurz den Police Officer und auf einem Aussichtshügel oberhalb von Namche haben wir einen pfundigen Blick ins obere Khumbu auf den Everest, den Lhotse und den wohl markantesten Berg, den heiligen Ama Dablam.
Nach einem kleinen Abstecher ins Heimatmuseum geht es straff aufwärts bis zum Airfield von Shyangboche.
Am Airfield in 3800 Metern Höhe dann vorbei über einen kleinen Paß mit heiligen Steinen, Gebetsfahnen und wunderbaren Ausblicken auf die Berge.
Im Nordhang des Passes liegt Schnee, der schön überfroren ist.
Ein kleiner Vorgeschmack auf die höheren Regionen, in die wir hoffentlich noch vorstoßen werden.
So wird der kleine Abstieg nach Khumjung noch recht rutschig. Auf einer Anhöhe findet gerade eine Leichenverbrennung statt.
Und die Hörner tönen, der Rauch weht vor der Kulisse der makellos weißen Eiswände himmel­wärts. Khumjung ist, wie wir feststellen können, ein wunderbares ruhiges Bergdorf abseits des Touristenstromes, schön anzusehen, die terrassierten Felder, die Häuser, geschützt durch die umliegenden Berge vor den eisigen Winden.
Im Dorf gibt es dank der Hillary-Stiftung auch eine Schule.
Zum Mittagessen gibt es heute Dhal Bhat, Reis mit Linsen.
Mike hat Probleme mit dem Hals und zwar ganz gewaltig.
Dazu kommt noch eine arge Schwäche und so wird die anschließende Tour hinauf nach Khunde zur Schleichtour.
Aber wir müssen zum Hospital (auch ein Erfolg der Hillary-Stiftung), da Mike sich ein paar Medi­kamente zulegen muß.
Diese bekommen wir von dem netten kanadischen Arzt, der hier für 18 Monate oben lebt und ar­beitet. Er wird im Februar 1996 von einem Neuseeländer abgelöst. Und auch seine Familie ist hier oben, seine Frau hilft in der Praxis, seine Tochter, ein kleines blondes Mädchen spielt mit dem Hund. Er kennt Chuldim, dessen Vater er behandelt hat. Zurück gehen wir dann auch im Schleichschritt über einen anderen, 3850 Meter hohen Paß am Airfield vorbei steil nach Namche hinab. Noch einmal aus dem Frühwinter zurück in den Herbst.
In Namche machen wir noch einen kleinen Shopping Trip, ehe es Abendessen, Garlic Steak und Chicken Mushroom Soup gibt.
Und da Mike sehr "sick" ist, hat Chuldim noch eine "hot shower" organisiert, deren Wasser für uns alle drei reicht.
Wasser, Waschen, Duschen im finsteren Yakstall! Man muß sich noch einmal vorstellen, daß ei­gentlich schon November ist. Viertel vier ist wieder die Sonne hinter den Bergen verschwunden, halb sechs wird es stockfinster, nur die Lichter Namches brennen.Mike verschwindet um sieben im Bett, wir anderen beiden nach kurzem Plausch mit Holländern, die wir auf der ganzen späteren Tour noch sehen werden, um acht.