Montag, 05.09.2005
 7.30 Uhr ist Frühstück. Noch einmal genießen wir den Blick auf den Hafen von hier oben. Da wir das Zimmer verlassen müssen, nehmen wir alles mit, auch die Räder. Eigentlich wollten wir uns noch den Fischmarkt ansehen, aber der hat geschlossen. So ist es also ganz gut, dass wir schon mit Sack und Pack hier unten stehen. Speicherstadt, ein paar Fotos noch, dann geht es nach Südosten, hinaus aus der großen Stadt.
Es dauert eine ganze Weile, ehe wir ruhigere Gegenden erreichen, doch auf den nun folgenden Alleen lässt es sich hervorragend fahren. Es geht durch Vierlande, einem alten Obstanbaugebiet. Schön ist es hier. Aber bald prasselt die heiße Sonne wieder vom Himmel. Im Schatten ist das jedoch noch auszuhalten. Bei einer Rast kurz vor Altengamme verliere ich meinen Elberadweg-Führer, ich fahre zwar noch einmal 5 Kilometer zurück, aber das Ding ist weg!
Geesthacht erreichen wir gegen 12 Uhr, Mittagspause am Familia-Markt, Trinken, Trinken, Trinken… 45 Kilometer haben wir erst geschafft. Wir überqueren nun die Elbe auf der großen Brücke, dann geht es linkselbisch weiter, immer am Deich entlang. Am anderen Ufer nach 20 Kilometern das schöne Städtchen Lauenburg und als wir ca. 80 Kilometer in den Beinen haben, kommt uns ein kleines Cafe „Jahns Gasthof“ wie gerufen. Trinken, Trinken, Trinken… Und dazu eine Wirtin, die uns und die anderen Gäste hervorragend mit ihren Schnurren und Geschichtchen unterhält.
Wir haben kaum noch Lust zum Weiterfahren, so lustig und angenehm ist das hier im Schatten und mit diesem Spaß. Aber schließlich müssen wir doch aufbrechen, weiter geht es über Bleckede, die Sonne ist immer noch heiß, in Bleckede verfahren wir uns ein wenig, danach ist der nächste Ort Neu Darchau.
Bis hierher, wir müssen eine kurze Trinkrast machen, ist der Weg größtenteils wirklich gut gewesen, sieht man einmal von dem kurzen kiesigen Feldweg vor Neu Darchau ab. Aber nun kommen die angekündigten Hügel. Und die beginnen gleich mit einem Paukenschlag. Es geht im Wald so steil über Sandpiste bergauf, man vermutet das in dieser norddeutschen Region überhaupt nicht, so dass wir schieben müssen. Auch auf den folgenden Kilometern durch die ausgedehnten Wälder ist solch ein Auf und Ab, dass wir immer wieder absteigen müssen.
Ein Blick von einer Höhe offenbart Ausblicke wie mitten in Thüringen. Das ist sicher sehr schön, aber wir sind recht müde und wollten spätestens halb sieben die Jugendherberge erreichen. Doch das dauert bei dieser Strecke nun erheblich länger. Viertel acht stehen wir schweißüberströmt oberhalb von Hitzacker in der JH. Ringsumher ein Getöse von Kindern, eine Lehrerin teilt uns mit, dass wir hier wohl kein Glück haben werden, es wären 6 Klassen hier, die Herberge brechend voll. Und so ist es auch.
Etwas ratlos rollen wir nun nach Hitzacker hinab. Doch zum Glück gibt es an der Touristeninformation ein Internet-Terminal auf dem wir nach einer preiswerten Unterkunft recherchieren können. Und zum Glück haben wir auch das Handy dabei, so dass wir nach kurzem Telefonat am Stadtrand für 20,- EUR eine tolle private Unterkunft finden. Sehr nette Vermieterin, schönes Zimmer mit Balkon, sehr ruhige Lage… Topp… Satt und zufrieden beenden wir den Tag beim Griechen unten in der Altstadt.
129,84 km, 6:33:03 Std, Schnitt: 19,82 km/h