Wir waren in Amsterdam, doch Gent und Brügge gefielen uns besser. Sind wir zu alt?
Amsterdam hat nicht halb so viel sehenswerte Dinge zu bieten, wie die viel kleineren Städte.
Mag aber auch sein, dass uns im Gewühl der Blick für Kleinigkeiten verloren ging.
In Amsterdam wird gelebt, das spürt man an allen Ecken und Enden.
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Die Stadt ist sehr jung, quicklebendig, tolerant, überfüllt - und das nicht nur von Touris.
Ja, die Grachten und die schönen alten Häuser an deren Ufern.
Das ist schön anzuschauen, aber die eigentliche Atmosphäre in dieser Stadt entsteht durch die Mischung aus dem Menschen-, Fahrrad- und Autochaos in den Straßen, der Kneipen- und Jugendszene.
Fahrradfahrer haben immer Recht, meint Pascal, auch wenn sie unrecht haben.
Das führt natürlich auch in vielen Fällen dazu, sich als (nicht nur) Radfahrer entsprechend egoistisch durchzusetzen.
Coffee-Shops, Szene-Kneipen, der Gestank der Wolken, den die sich ausgesprochen "kuhl" fühlenden Grasraucher allen Ortes absondern, die Cannabis- und Haschkeks-Läden, das Rotlichtviertel, das auf dem Stadtplan als No-Go-Area vermerkt ist und wir geflissentlich umgehen, die Tourischlange vor dem Anne-Frank-Haus - wie wärs mit einem tollen Selfie vor der Gedenktafel...
Anne sells. Mein Gott.
Die zahllosen Boote auf den Grachten, die mit mehr oder weniger nüchternen und feiernden oder nicht feiernden jungen und alten Leuten besetzt sind...
Das Gedränge in den schmalen Straßen - Amsterdam ist anders - als wir es vermuteten.
Unserer Jüngsten wird diese Stadt gefallen.
Das Frühstück ist heute grandios, Pascal und seine Frau bringen es ins Zimmer, Danach geht es mit der S-Bahn in die City.
Natürlich absolvieren wir den obligatorischen Rundgang an den Grachten und zum Schluss lassen wir uns zu einem Bierchen und einem Flammkuchen in einer Jugendkneipe nieder, was amüsant und
entspannend ist. Hier tost das Leben.
Aber am Abend, im ruhigeren Zaandam draußen, ist uns die Ruhe dort doch etwas lieber.
Werden wir alt?
Und morgen geht es wieder auf Tour.