11 Hvide Sande - Esbjerg

28.08.2019
80,55 km

 

DIe Tagesstrecke auf gpsies


Frühstück heute im feuchtwarmen Kellerappartement, leider ist eine gute Durchlüftung der Räume schwierig und es ist draußen immer noch recht warm.
Packen, 9 Uhr Abfahrt in Richtung Süden von der Landenge herunter.
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Der Wind von Süden bremst nun etwas aus.
Erst könnnen wir noch etliche Kilometer den Radweg nutzen, dann müssen wir wg. der verkehrsreichen Straße etliche Kilometer auf heftigen Sand- und Schotterwegen durch die Dünen-Mondlandschaft und triste Ferienhaussiedlungen, wo es nur Deutsche gibt, holpern und schieben. Die Dänen machen, wie wir später sehen, im Camper oder Caravan auf Zeltplätzen Urlaub.
Mittendrin entdecken wir noch einen militärischen Spielplatz, wo gerade ein paar Soldaten der dänischen Armee mit Gewehren Krieg spielen und die Sandhänge hinauf und hinunter rennen.
Über den nächsten Abschnitt ist wieder gleichförmiges Kurbeln km für km angesagt. Wir kürzen einen weiten Bogen des Nordsee-Radwegs ab und müssen dafür über etliche Hügel. Gut ist, dass auch einiger Wald hier existiert, allerdings unterscheidet sich die Landschaft nicht unbedingt von unserer heimischen Umgebung.
Viele deutsche Touristen sind hier im Auto in die Strandorte unterwegs. Viele haben es auch im Urlaub sehr eilig und können es kaum erwarten, uns zu überholen, das führt manchmal zu halsbrecherischen Manövern und nervt. Und zwischendurch lauert selbstverständlich auch mal wieder ein ekliger Schotterabschnitt.
In Oksbøl nach über 52 km inkl. kleinem Getränke- und Obsteinkauf - Mittagspause.
Wir stellen fest, dass man sich (und das ist das Erstaunliche) mittlerweile vor größeren Kilometerzahlen der Tagesetappe nicht mehr erschrecken lässt.  Das Wetter ist trotz Wärme, derzeit sind ffast 30°C, aber was ist dagegen in Deutschland zur Zeit los, und praller Sonne unser Freund, wir haben keinen heftigen Gegenwind, es regnet nicht, wir frieren nicht... und so schaffen wir entspannt mittlerweile vor der Mittagspause schon einen Großteil der Tagesstrecke und können den Rest dann etwas ruhiger angehen.
Das Wattenmeer ist im Südwesten zu sehen, es ist gerade Flut - silbrig glänzt der Wasserspiegel im fahlen dunstigen Sonnenlicht.
Erneut kleine Hügel, dann Radspur an stark befahrener Straße und dann wollen wir lieber den kleinen Umweg über die lt. Bikeline gut befahrbare Schotterstraße nehmen und stecken schon bald wieder schiebender- und fluchenderweise im weichen Sand und Schotter fest. Dazu fahren ab und zu Autos nicht allzu langsam vorbei, so dass wir minutenlang in der Staubwolke aushalten müssen. Eine Empfehlung, mal durch Westjütland zu radeln ist das hier absolut nicht.
Geschafft erreichen wir dann Hjerling mit seinem schönen Strand und der netten Holzpromenade. Nächste Pause, die liebe Reisegefährtin geht mal kurz ins Wasser und gönnt sich ein Eis. Ich bespaße indessen die Wespen.
Das Eis scheint der lieben Reisegefährtin den entscheidenden Schub gegeben zu haben. Sie treibt mich jetzt im Affenzahn, da habe ich nicht mehr viel gegen zu setzen, nach Esbjerg. Meine Güte ;-)
Kurze Besichtigung des eindrucksvollen Kunstwerks "Der Mensch am Meer", diese Skulptur hat wirklich etwas Bemerkenswertes, diese übermittelt eine Art Gefühl, welches auch in uns in den letzten Tagen unserer langen Küstenradtour entstanden ist. Der Mensch am Meer. Diese Skulptur verbildlicht z.B. auch die Eindrücke, die man zum Beispiel am Kattegat angesichts der gewaltigen Wolken über dem endlosen Meer hatte...
Esbjerg ist recht groß, es gibt viel Betrieb zumindest auf den Straßen, das Appartement in einem merkwürdigen Haus mit merkwürdigen Bewohnern in einer vermutlich merkwürdigen Gegend ist rasch gefunden, ein Anruf und man verrät uns den Code, so dass wir hinein können.
Aber auch dieses Appartement ist wieder absolout ok, man kann sich nicht beschweren.
Schnell den Staub der Schotterwege abuschen und noch ein Gang in die nahe Innenstadt. Aber der verläuft etwas enttäuschend, die Läden sind gegen 19 Uhr ausnahmslos zu und richtig gemütliche Kneipen entdecken wir auch nur wenige und da sind alle Tische draußen besetzt. Nun gut, dann ein kleiner Hafenrundgang und dann wenigstens rasch zu Coop am Bahnhof, der hat zum Glück noch geöffnet.
Also gibt es heute wieder einmal Abendbrot im Appartement. (Preiswerter ist das sowieso. )Und dann baldige Nachtruhe, wir sind recht knülle heute.

 Fotos gibt es hier auf dem Radelnden Uhu