10 Zaandam - Van Ewijksluis

Noch einmal gibt es ein tolles Frühstück und einen kleinen Schwatz mit Pascal. Danke, es war schön hier. Das ist eine Empfehlung wert und wir kommen auch gern einmal wieder.


Es weht halb so viel Wind wie vorgestern, als wir gen Norden aus der Stadt radeln.

Die Straßen sind sonntäglich leer, zumindest hier.
 

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Ein kleiner Abstecher nach den Zaanske Schans zeigt noch einmal das Holland-Klischee, Windmühlen und nett anzuschauende kleine Häuschen. Dazu viele Touris, vor allem aus Fernost.
Danach wird es im Polder-Land (Pascal) auf kleinen Straßen ruhiger. Die Sonne lässt sich kaum blicken, schade, wäre mal schön gewesen. So weit man blicken kann, flaches (trocken gelegtes) Land, welches von Kanälen durchzogen wird, dazwischen kleine Höfe. Bäume und Sträucher für diverse Bedürfnisse sind Mangelware.
Eine kleine Fähre gibt es für einen Euro auch + einen kleinen Plausch mit dem Fährmann, der uns und eine Truppe englischer und deutscher Radfahrer über den Kanal setzt - und eine Menge Motorradfahrer auf ihren dröhnenden Kisten.
Es ist Sonntag, da wird das liebe Maschinchen mal ausgefahren. Aber auch viele Rennradler (wie bei uns) sind heute unterwegs und etliche Windmühlen sind in Betrieb.


Um das Bilderbuch-Holland (zur Zeit ohne Tulpen) zu erleben, ist das heute die beste Tour. Dafür verzichten wir auch gern auf die Naturgewalten an der Ostsee. Die liebe Reisegefährtin stellt fest, wie viele Graureiher heute und hier zu sehen sind. Die Vögel warten auch geduldig, bis wir fast heran sind. erst als das Smartphone oder der Kamera schussbereit sind, erheben sie sich gemächlich und verhindern so geschickt jegliche scharfe Nahaufnahme.


Allmählich kurbeln wir nun nach Norden, es ist wieder kühl und bedeckt (wie immer) und allmählich wird diese Fahrt doch etwas lang. Zumal auf den letzten Kilometern bis Van Ewijksluis außer (Gegen-) Wind nichts mehr geschieht.
Die Landschaft wird eintöniger, grauer... Dann endlich am Nachmittag der Deich, dahinter das Amstelmeer. Noch etwas Gegenwind, wenige zähe hundert Meter noch, dann stehen wir plötzlich vor der Pension van Ewijksluis.
Geschafft.


Schnell bekommen wir das Zimmer, im Restaurant ist eine Familienfeier angesagt. Na das kann ja lustig werden. Das Zimmer, müde wie wir sind, macht erst einmal einen spartanisch nüchternen Eindruck. Das Dorf, den Rundgang durch dasselbe haben wir nach 10 Minuten absolviert, wirkt sehr still und weltfern.
Aber Essen bekommen wir zum Glück noch in der Pension, bei Marja, die uns auf unserer Rückkehr begrüßt. Wollen wir Barbecue? Ja, gern... Vegetarisch geht natürlich auch, Fisch, Zucchini... Kein Problem. Und dann sitzen wir auf der Terrasse am See, Marja steht am Grill und brutzelt diverse Köstlichkeiten und es gibt ein schönes Bierchen dazu. Ja, billig wird es nicht, und die Preise sind hier halt höher als bei uns, aber dieser Abend ist es wert. Das wird den Erwartungen, die man nach dem Bild mit dem Weinglas am See bei booking.com hatte, gerecht.

Marjas Schwägerin, die hier auch kellnert, stellt noch diverse Salate und Brot zur Verfügung.
Und dann empfindet es der Radelnde Uhu als Unhöflichkeit, irgendetwas vom Dargebotenen zu verschmähen und stopft sich auch noch den Berg an Fleisch-Kartoffelsalat inklusive die als Dekoration gedachten Salatblätter hinein, was dazu führt, dass er sich außerstande fühlt, noch einen Schritt zu gehen, geschweige denn eine Fahrradkurbel zu bedienen und Marjas Schwägerin ein entgeistertes "Der hat ja alles aufgegessen." entfährt.
Hmmm, wollte sie noch etwas davon haben???


Ein schöner Abend.
Und die Familienfeier ist auch schon lange beendet.

(67,50 km)

 

Die Route dazu gibt es hier