Oderbruch - Friedrichsthal (26.10.2016)

Das Wetter, beherrschendes Thema, bleibt herbstlich trübe bei zähem Hochnebel.
Wir haben gut geschlafen und genießen das gute Frühstück. Nette Gäste aus Senftenberg sind ebenfalls im Haus, diese treffen wir später bei Hohensaaten nochmal.
Halb zehn, wie immer, geht es wieder los. In Ruhe rollen wir 10 km zum Deich zurück durchs Bruch und die Kolonistendörfer.

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Erneut beobachten wir etliche Kraniche bei Neu Küstrinchen, vermutlich etwas verspätete Nachzügler. Es gibt kaum Wind, ist aber ziemlich kalt – und diese Kälte kriecht gnadenlos von unten hoch. Hohenwutzen, das Ende des Oderbruchs, ist erreicht, dann kurz darauf Hohensaaten mit einer großen Schleusenanlage. Immer auf dem Deich entlang fahren wir nun ins Untere Odertal, die Landschaft verändert sich, die karge Ödnis des Oderbruchs lockert sich mit Feldern, Wiesen und Wäldern wieder auf. Immer wieder entdecken wir Kraniche, viele Reiher, sogar Seeadler mit weißem Schwanz, Rehe usw.
Natur pur – ein Eindruck der sich einprägt.
Criewen, dem Zentrum des Nationalparks, Mittag, gute Hausmannskost, gibt es im Gasthof. Dazu ein wenig Aufwärmen.
Kurz darauf sind wir schon in Schwedt. Platte meets Altbau meinte Randonneurdidier. Recht hat er. Dazu gibt es viel Durchgangsverkehr in Richtung Polen, so dass wir froh sind, wieder in die ländliche Stille an der Oder einzutauchen.
Wegen Deichbauarbeiten droht uns aber nun ein Umweg von 7 - 8 km. So kommen wir noch einmal an die hier schon geteilt fließende Oder, genauer gesagt, die Westoder zurück. Aber das hat auch etwas für sich. So zögern wir den Abschied vom zum vertrauten Begleiter gewordenen Fluss noch etwas hinaus ;-)
Dank Navi finden wir auch den richtigen Weiterweg und holpern quer durch die an Wasserarmen reiche urwüchsige Landschaft und endlosen Wald bis Friedrichsthal.
Unvermittelt sind wir in der mitten in der Wildnis liegenden Siedlung.
68.90 km Tour statt 58 km. Na ja. Uns erwartet eine sehr nette Pensionswirtin in der Pension Liebold.
Einen Cappuccino gibt es schnell zum Aufwärmen. Danach fahren wir im Abendlicht zum letzten Mal an die Westoder.
Es herrschen ein fantastisches Licht und Farben. Urplötzlich steigen Nebel aus den Wiesen, die ebenso schnell auch wieder verschwunden sind, ein Schlepper taucht aus dem weißlichen Dunst auf und tuckert vorüber. Eine geheimnisvolle, eine wunderschöne Landschaft. Schade, dass wir nun die Oder verlassen müsasen und es quer durchs Land weiter geht.
Dann Duschen, Essen und Ruhe.


Gesamt: 75.24 km 4.41.57 Std.

 

Die Route auf gpsies.com

 

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