Guben - Frankfurt/ Oder (24.10.2016)

Gutes Frühstück vom Chef heute morgen.
Als wir, wie jeden Tag, gegen halb zehn dann starten, ist es erst trübe und leicht neblig.
Schöne Blicke bieten sich wieder in der Flussaue. Häufig sieht man von Bibern angenagte Bäume und auch Biberburgen.

Schön für uns Touris, die Einheimischen finden es jedoch nicht so toll, weil man um die Stabilität der Deiche fürchtet.

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Entlang der Neiße rollen wir nun bis Ratzdorf, das wir nach ca. 18 km erreichen.
Die Sonne scheint vom blauen Himmel.
Von Polen strömt gewaltig die Oder heran, so viel Wasser hätten wir hier nicht vermutet.

Der Fluss ist wesentlich mächtiger als die Elbe. Und von der Neiße, die unscheinbar hier endet, verabschieden wir uns nun nach zwei Tagen.
Mit einem Mal spürt man entlang der Oder das Gefühl von Weite, Größe und Unendlichkeit der Natur und kommen uns selbst recht winzig vor. Das hatten wir bisher so noch nicht. Dazu gesellt sich der Eindruck von Einsamkeit, es sind bis auf die wenigen Gelegenheiten in den Städten und Dörfern auch hier kaum Menschen zu sehen.
Rast in Eisenhüttenstadt.

Das Stahlwerk als wohl größter Arbeitgeber sorgt dafür, dass dieses Städtchen noch nicht zu den sterbenden Gemeinden in der Region gehört. Viele andere jedoch, das hören wir auch von unseren Gastgebern, haben den Großteil der Jugend verloren, haben einen Großteil der Einwohnerzahl verloren und man bekommt in den nächsten Tagen den Eindruck, als ob sich diese Natur hier langsam wieder alles zurück holt.
Ein Stück Kuchen und ein Kaffee beim Bäcker in Eisenhüttenstadt, dann weiter auf dem Damm.
In Brieskow die nächste Rast, eine Bockwurst bzw. belegtes Brötchen und Kaffee, um uns für die Hügel vor Frankfurt zu stärken.
Aber alles halb so wild, schon nach 15 Uhr rollen wir in Frankfurt ein.
Es trübt sich ein.

Entlang der Oder fahren wir durch die Stadt und finden nach einigem Suchen in einer ziemlich abgelegenen Ecke die Pension am Winterhafen. Das Einchecken geschieht zunächst per Telefon.
Tour 67.93 km 4.10.07 Std.
Wir hoffen, dass der angekündigte Regen heute Nacht komplett durchzieht.
Im Anschluss machen wir noch einen kurzen Trip im beginnenden Regen in die Innenstadt. Es wurde viel zerstört im Krieg, so dass Frankfurt einen Mix aus wenigen historischen Gebäuden und Plattenbauten darstellt. Das wirkt (vielleicht auch wegen des Wetters) ziemlich trostlos.
Über die Brücke queren wir noch kurz auf die polnische Seite und machen ein paar Fotos.
18 Uhr sind wir wieder zurück. Die Pension ist hauptsächlich eine Bauarbeiter-Herberge.
Gesamt 73.82 km 4.38.36 Std.

Die Route auf gpsies.com

 

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